Geestland engagiert sich beim Label „StadtGrün naturnah“

Veröffentlicht am: 28.06.2021
Autor: Merlin Hinkelmann

Sonja Thomas hält Label in die Kamera 49 Städte und Gemeinden in ganz Deutschland wurden vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ (Kommbio) bereits mit dem Label „StadtGrün naturnah“ ausgezeichnet. Sie entwickeln zum Beispiel öffentliche Grünflächen zu artenreichen Wildblumenwiesen, verwenden heimisches Saat- und Pflanzgut oder verzichten auf Pestizide, heißt: Sie legen ein besonderes Augenmerk auf ökologisches Grünflächenmanagement. Auch die Stadt Geestland, die sich seit einiger Zeit im Bündnis engagiert, wird jetzt am Label-Verfahren teilnehmen. „Für uns ist das eine tolle Möglichkeit, um die städtischen Grünflächen und das Thema Biodiversität wieder in den Fokus des öffentlichen Interesses zu rücken“, sagt Sonja Thomas, die sich bei der Stadtverwaltung um Nachhaltigkeit und Bürgerbeteiligung kümmert.

Bei der Maßnahmenplanung, Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit für mehr Natur in der Stadt bekommen die beteiligten Kommunen professionelle Unterstützung. „Das Bündnis hilft uns dabei, eine Strategie zu entwickeln, wie unsere Stadt noch lebenswerter und noch grüner werden kann. Dabei ist es enorm hilfreich, sich mit anderen Kommunen auszutauschen“, erklärt Sonja Thomas. Diesen Netzwerkgedanken hebt auch Projektleiter Dr. Uwe Messer von Kommbio hervor: „Wenn viele das gleiche Ziel haben und sich gegenseitig unterstützen, können wir mehr bewirken.“ Er sieht die Aufgabe des Bündnisses vor allem darin, die Städte und Gemeinden zusammenzubringen und zu motivieren.

Die Stadt Geestland hat in Sachen biologische Vielfalt bereits einiges auf den Weg gebracht: „Wir haben 100.000 Quadratmeter Blühwiesen angelegt, haben einen Bienenfutterautomaten aufgestellt, veranstalten einen Wettbewerb zum Thema insektenfreundliche Gärten. Wir haben 35.000 Bäume fürs Klima gepflanzt, beteiligen uns am Ernteprojekt Gelbes Band und verschenken unter dem Motto „Geestland blüht auf“ Blühmischungen an unsere Bürgerinnen und Bürger“, zählt Sonja Thomas beispielhaft auf. Sie weiß: Bei der naturnahen Gestaltung und Pflege öffentlicher Grünflächen gibt es viel zu beachten: ein ansprechendes Stadtbild, der Schutz der Artenvielfalt, die Klimaanpassung und die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. „All das müssen wir in Einklang bringen. Keine leichte Aufgabe.“ Zumal das Stadtgrün vielfältigen Bedrohungen ausgesetzt ist, etwa durch Klimawandel, Biodiversitätsverlust oder Schottergärten.

Davon weiß auch Baubereichsleiter Detlef Hanschen zu berichten: „Mittlerweile nehmen wir Pflanzgebote auch in den Bebauungsplänen für unsere Neubaugebiete mit auf und weisen darauf hin, dass Schottergärten nicht erlaubt sind. Stadtgrün bedeutet unter anderem, dass wir Straßenbäume auch in Neubaugebieten wachsen lassen. Sie sorgen für Schatten, bieten Insekten Nahrung und dürfen auch gerne Blüten, Früchte und Laub abwerfen. Erziehungs- und Pflegeschnitt sollte man auf das absolut notwendige Maß beschränken, um der natürlichen Entwicklung des Stadtgrüns möglichst viel Raum zu lassen.“

Vertreter der Stadt Geestland und von Kommbio beim digitalen Auftakt zum Labeling-Verfahren Bis Ende des Jahres wird Sonja Thomas alle Maßnahmen zusammentragen, die die Stadt Geestland bereits ergriffen hat, um die biologische Vielfalt zu fördern. Im Frühjahr werden dann Vertreterinnen und Vertreter von Kommbio nach Geestland kommen und sich selbst ein Bild vor Ort machen. „Ziel ist es, dass wir gemeinsam mit den Geestländerinnen und Geestländern neue Maßnahmen für mehr Stadtgrün entwickeln und auch umsetzen.“

Mit gutem Beispiel vorangehen, die Bürgerinnen und Bürger auf Augenhöhe mitnehmen, statt ihnen etwas vorzuschreiben: Von diesem Ansatz ist auch Geestlands Bürgermeister Thorsten Krüger überzeugt: „Mit dem Label setzen wir ein sichtbares Zeichen für biologische Vielfalt und zeigen, dass wir kreative und innovative Wege gehen, um die Natur zu schützen und unsere Stadt lebenswerter zu machen.“

Voraussichtlich Ende Juni 2022, so sieht es der Zeitplan vor, wird Geestland offiziell mit dem Label „StadtGrün naturnah“ ausgezeichnet. Natürlich unter der Voraussetzung, dass alle Kriterien erfüllt sind. Je nachdem, wie die Bewertung am Ende ausfällt, bekommt die Stadt eine bronzene, silberne oder goldene Auszeichnung. „Unser Ziel ist natürlich Gold“, unterstreicht Sonja Thomas.

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