Inklusion hat in Geestland ein Gesicht

Veröffentlicht am: 12.07.2022

Am Ende waren sich die Kinder ganz schnell einig: Gottfried soll er heißen. Gottfried ist ein grüner, fröhlicher Drache. Ein Drache mit Handicap: Wer genau hinsieht, erkennt die Magensonde und einen abgeknickten Flügel. Gottfried, der Drache, dient ab sofort als Symbol für gelebte Inklusion in Geestland. Entstanden ist das farbenfrohe Logo bei einem Aktionstag, den die Stadt gemeinsam mit dem Wohnprojekt Lebensraum Kind in Bad Bederkesa veranstaltet hat.

Dieser stand ganz im Zeichen der Inklusion: Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen, Bildungseinrichtungen, aus Politik und Verwaltung kamen am Fehrenkamp zusammen und tauschten sich über die Frage aus, wie Inklusion vor Ort gelingen kann und welche Herausforderungen es zu bewältigen gibt. Ein Vernetzungstreffen unter freiem Himmel – mit Bratwurst, Süßigkeiten und Kaltgetränken.

Die Kinder tobten sich derweil kreativ aus. Sie malten mit Farbe auf Leinwand und sahen dem Künstler Claus Lumma bei seiner Arbeit zu. Dieser war extra aus Bremen nach Beers gekommen, um ein Inklusionslogo zu entwerfen. Mit unzähligen Sprühdosen machte er sich ans Werk, nahm die Ideen der Kinder auf und zauberte binnen einer Stunde ein beeindruckendes Kunstwerk.

„Mit dem Logo können Vereine, Unternehmen und andere Einrichtungen in Geestland zeigen, dass sie für Inklusion stehen und für eine Gesellschaft eintreten, in der niemand außen vor gelassen wird“, erklärte Geestlands Bürgermeister Thorsten Krüger. Inklusion sei „viel mehr als eine Rollstuhlrampe oder ein barrierefreier Spielplatz. Es geht darum, dass wir die Verschiedenheit in dieser Welt als Bereicherung wahrnehmen, und dass jede und jeder so akzeptiert wird, wie sie oder er ist.“

Sarah Theinert, pädagogische Leiterin im Lebensraum Kind, machte deutlich, dass sie sich vor allem mehr inklusive Freizeitangebote in der Region wünscht. Vor kurzem erst hat sich in Bad Bederkesa ein Inklusionsstammtisch gegründet, bei dem sich Eltern, Pädagogen und Menschen mit guten Ideen unter anderem für mehr Inklusion im Freizeitbereich engagieren.

Um genau das zu schaffen, müsse man alle Beteiligten an einen Tisch holen, betonte Thorsten Krüger. „Inklusion muss zur Selbstverständlichkeit werden. Sie kann nur funktionieren, wenn sie im Alltag gelebt wird. Dafür müssen wir uns austauschen und darüber reden, wie wir die Herausforderungen, die es gibt, gemeinsam angehen.“ Das Stichwort: Vernetzung. Der Inklusionstag sei nur der Auftakt für eine Reihe weiterer Vernetzungstreffen, sagte der Bürgermeister und appellierte an die Besucher: „Seien Sie Multiplikatoren für Inklusion und lassen Sie uns für eine bunte Gesellschaft eintreten, in der wir verschieden sein dürfen!“

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