Paludikultur: Jetzt kann das Wasser kommen

Veröffentlicht am: 11.03.2025

Paludifläche Bederkesa Die ehemalige Grünlandfläche zwischen Moor-Therme und Kanalpromenade ist kaum wiederzuerkennen, die Baumaschinen haben in den vergangenen Wochen ganze Arbeit geleistet.

Die Mitarbeitenden der Firma Schlichtmann haben unter anderem

  • die Grasnarbe abgetragen,
  • die Fläche planiert,
  • einen Damm aufgeschüttet,
  • alte Drainagen verschlossen (damit das Wasser nicht abfließt)
  • und einen Biberzaun errichtet.

In dieser Woche wird noch ein Brunnen gebaut, zudem stehen Elektroarbeiten an. Anschließend kann der Polder zum ersten Mal mit Wasser befüllt werden. Noch in der ersten Jahreshälfte kommen die Pflanzen in die Erde: breit- und schmalblättriger Rohrkolben, der am Ende zu Dämmmaterial verarbeitet werden soll.

Dahinter steckt das Projekt PALUDIfarming. Auf dem 1,2 Hektar großen Versuchspolder in Bad Bederkesa erprobt die Stadt Geestland gemeinsam mit zahlreichen Partnern die klimaschonende Bewirtschaftung von renaturierten Moorflächen.

Mit Blick auf den Klimaschutz spielt das Moor eine wichtige Rolle. Denn trockengelegte Moorböden emittieren in Deutschland jährlich rund 53 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente.

Durch Wiedervernässung können Klimagase vermieden werden. Dafür muss der Wasserstand im Moor so hoch sein, dass der im Torf gebundene Kohlenstoff nicht freigesetzt wird. Und genau da liegt der Knackpunkt: Bei hohen Wasserständen ist eine herkömmliche landwirtschaftliche Nutzung nicht mehr möglich. Hier kommt die Paludikultur ins Spiel. Mit ihrer Hilfe wollen die Projektpartner herausfinden, wie sich die Interessen der Landwirtschaft mit denen des Moor- und Klimaschutzes in Einklang bringen lassen.